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Wechsel an der Spitze: Klement Tockner wird neuer Senckenberg-Generaldirektor
Zum Jahreswechsel wird Prof. Dr. Klement Tockner Generaldirektor der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung. Der international führende Gewässerökologe legt sein derzeitiges Amt als Präsident des Österreichischen Wissenschaftsfonds FWF nieder und tritt ab 1. Januar 2021 die Nachfolge von Prof. Dr. Dr. h.c. Volker Mosbrugger als Senckenberg-Generaldirektor an. Es ist zudem vorgesehen, dass Tockner zeitgleich eine Professur für Ökosystemwissenschaften am Fachbereich Biowissenschaften der Goethe-Universität Frankfurt übernimmt.
Klement Tockner überzeugte in einem internationalen Ausschreibungsverfahren die gemeinsame Findungskommission der Goethe-Universität Frankfurt und der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung. Dr. h.c. Beate Heraeus, Präsidentin der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung, ist begeistert: „Mich beeindruckt das interdisziplinäre Denken von Klement Tockner! Er zeigt, dass europäische Wissenschaft international Denkanstöße geben kann und schafft damit die Basis für Verhaltensänderungen der gesamten Gesellschaft. Wir stehen vor großen Herausforderungen, die eine breite und herausragende Wissensbasis als Grundlage für rasches Handeln erfordern. Seine Differenzierung zwischen Wohlstand und Wohlergehen beschreibt den richtigen Weg!“
Tockner ist ein international anerkannter Ökologe, der sich hauptsächlich mit der Dynamik und Biodiversität sowie dem nachhaltigen Management von Gewässern befasst. Er forscht an den Schnittstellen verschiedener Disziplinen wie etwa der Ökologie, der Geomorphologie und der Hydrologie. Dabei verbindet der gebürtige Österreicher Grundlagenforschung mit anwendungsorientierter Forschung und verknüpft natur- mit sozialwissenschaftlichen Themen.
„Sieben führende Forschungsinstitute, drei außergewöhnliche Museen und eine engagierte Bürgergesellschaft machen Senckenberg zu einer einzigartigen Institution in der deutschen Forschungslandschaft. Ich danke der Findungskommission und dem Verwaltungsrat für das große Vertrauen. Gemeinsam mit den Mitarbeiter*innen sowie den Partner*innen in der Region und weltweit werden wir die Geheimnisse der Natur erforschen, die Faszination ihrer Vielfalt vermitteln und zum gesellschaftlichen Wohlergehen beitragen“, so Klement Tockner in einer ersten Reaktion.
Seit 2016 bekleidet Tockner das Amt des Präsidenten des Österreichischen Wissenschaftsfonds (FWF), dessen Aufsichtsrat ihn nach zwei Jahren vorzeitig für eine weitere Funktionsperiode bestellte. Der Ausbau der universitäts- und fächerübergreifenden Förderungsprogramme, die Erweiterung der nationalen und internationalen Kooperationen und nicht zuletzt neue Förderschienen wie das 1000-Ideen-Programm oder #ConnectingMinds bilden Eckpunkte seiner Tätigkeit. Zudem leitet er die Österreichische Agentur für wissenschaftliche Integrität (ÖAWI).
Tockners wissenschaftliche Karriere begann mit seiner Promotion in Zoologie und Botanik an der Universität Wien. Nach Stationen in Ruanda, Uganda, Japan, Italien, der Schweiz und den USA erhielt er 2005 eine Titularprofessur an der ETH Zürich, ehe er 2007 dem Ruf auf eine Professur für Aquatische Ökologie an der Freien Universität Berlin folgte und zugleich die Leitung des Leibniz-Institutes für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) übernahm, das sich in den neun Jahren seiner Tätigkeit zu einem weltweit führenden Institut weiterentwickelt hat.
Tockner war 10 Jahre Herausgeber der Zeitschrift „Aquatic Sciences“ und ist Fachredakteur der Zeitschrift „Ecosystems“. Über 200 wissenschaftliche Veröffentlichungen sowie das Standardwerk „Rivers of Europe“ stehen auf seiner umfangreichen Publikationsliste.
Der renommierte Ökologe ist Mitglied mehrerer internationaler wissenschaftlicher Ausschüsse und Beiräte sowie gewähltes Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina sowie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Als aktives Mitglied in Gremien und Beiräten berät Klement Tockner weltweit wissenschaftliche Forschungseinrichtungen in ihrer strategischen Weiterentwicklung. Dazu zählen etwa das nationale japanische Umweltforschungsinstitut NIES und das „Biology Centre“ der Tschechischen Akademie der Wissenschaften.